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Montag, 31. Dezember 2012

am anfang und am ende....

...des jahres hatte ich lese-aha-erlebnisse ! wie eins weiter unten schon geschrieben, haute mich anfang 2012 "der anschlag" aus den selbstgefilzten pantoffeln. es ging auch nicht schlecht weiter, 9 wirklich gute bücher sind kein schlechter schnitt und es gibt einige mehr, die es fast geschafft hätten. also alles in allem ein gutes lesejahr. dachte ich. bis nach weihnachten.
über die feiertage las ich den ersten teil vom lied von eis und feuer. nein, ich inhalierte, atmete es. irre.
und anschließend las ich aus lauter verzweiflung, weil ich diese saga nicht sofort weiterlesen konnte, 1Q84 von murakami. was soll ich sagen ???? noch viel irrer ! vor allem, wenn ich überlege, wie lange dieses buch schon ungelesen im regal stand....ich gebe zu, ich hatte eine leichte japan-sperre.

so, das wollte ich nur mal kurz loswerden. nähen, stricken, sachenmachen ect. fällt bis auf weiteres aus. von beiden büchern gibt es fortsetzungen und zwar nicht zu knapp.
diagnose : akutes lesefieber. nebenwirkungen wie vernachlässigung von familie, haus und hof sind unvermeidlich. naja, gibt schlimmeres....

Freitag, 28. Dezember 2012

meine top 9 des jahres 2012

fast wären es zehn, aber ich bin noch nicht fertig mit den herren von winterfell und  da es bisher zehn (?) bände gibt, kann es auch noch 3,4 tage dauern....

und wenn aus dieser schon sehr reduzierten auswahl ein könig gekrönt werden müsste, wäre es "der anschlag". und das mir. nachdem ich die letzten 25 jahre nur über kings bücher abgelästert habe. geschieht mir recht.

Freitag, 31. August 2012

buchgeplauder zum monatsende

mal wieder einen schwung neulich gelesenes :


1. "Hello Kitty muss sterben" von Angela S.Choi
     wäre Tarantino eine schriftstellerin mit chinesischen wurzeln, er hätte dieses buch geschrieben. bööööse.
     schön böööse. serienmord, waschsalon und ein dildo namens "Mr.Happy". wer es schräg und
     abgefahren mag, ist hier bestens bedient !

2. "Weitlings Sommerfrische" von Sten Nadolny
     herrn nadolny habe ich eines meiner (vielen) lieblingsbüchern zu verdanken, nämlich "Die Entdeckung
     der Langsamkeit". sein neuer roman kommt da fast ran und steht nicht umsonst auf der long list für
     den buchpreis. nadolny beschreibt eine zeitreise in die eigene jugend und die sich dadurch verändernde
     gegenwart bzw. zukunft. ein sehr spannendes gedankenexperiment und ein, wie nicht anders zu
     erwarten, sprachlicher genuss.

3. "Ein winziger Makel" von Nancy Houston
     ein sehr stimmig komponierter familienroman über vier generationen, der verdeutlicht, wie sehr das leben
     der vorfahren das eigene bestimmen kann. der rote faden ist ein muttermal, das vererbt wird und für 
     jeden  der protagonisten eine andere bedeutung hat.

4. "So viel ihr wollt" von Patricia Volk
     der untertitel : "gefillte fisch, pastrami und eine ungewöhnliche familie" beschreibt schon ganz treffend
     den inhalt des buches. jüdisches leben in new york über mehr als ein jahrhundert mit schwerpunkt essen.
     eine wunderbare lektüre ! wenn ich auch manchmal ob der ausufernden familienverhältnissen den
     überblick verloren habe, wer da die großcousine des angeheirateten schwagers von tante ruth war,
     hat das dem lesevergnügen keinen abbruch getan.

5. "Zwitschernde Fische" von Andreas Séché
    ein mann betritt einen buchladen in einer strasse, die es vorher gar nicht gab und hat am ende seine
    bestimmung als schriftsteller gefunden und den großen sir arthur conan doyle als größten betrüger und
    mörder der literaturgeschichte entlarvt. ein sehr poetisches buch, dass ich aber noch nicht wirklich
    einordnen kann. muss ich mal noch  `ne viertelstunde drüber nachdenken....

6. "Die Welt, wie wir sie kannten" von Susan Beth Pfeffer
    wieder ein erster teil einer neudeutsch "dystopie". eigentlich für das kind des hauses bestimmt, allerdings
    mal vorsichtshalber erst selbst gelesen. man muss ja nicht unbedingt mehr ängste schüren, als notwendig....
    mit dem ergebnis, dass ich nach der lektüre schwer an mich halten konnte um nicht dosengemüse,
    trockenfrüchte, streichhölzer und andere überlebensmittel zu bunkern.durch einen asteroideneinschlag auf
   dem mond gerät dieser auf einer erdnähere umlaufbahn und die katastrophe nimmt ihren lauf. leider kann
    ich jetzt nicht mehr dazu schreiben, ich muss doch schnell einkaufen....

Donnerstag, 2. August 2012

neulich gelesen.

die, aufgrund des anstrengenden renovierungsmarathons und ganz schlimmen olympiafiebers,  recht spärliche leseausbeute der letzten wochen :


1. "Im Rausch der Stille" von Albert Sanchez Pinol
    was ein buch !! vom ersten bis zum letzten buchstaben ein rausch, JA. ein irischer freiheitskämpfer flieht
    als wetterbeobachter für ein jahr auf eine unbewohnte insel im südpolarmeer; unbewohnt bis auf den
    leuchtturmwärter und ???. das grauen kommt jede nacht und es kommt aus dem meer. es beginnt ein
    kampf auf leben und tod, der so skurril und verstörend ist und ganz schnell jegliche vermeintlichen
    errungenschaften der zivilisation in frage stellt. ganz, ganz großes kino !
    (diesen literarischen leckerbissen gibt es in meiner lieblingsedition aus der fischer taschenbibliothek)

2. "Beziehungswaise" von Michel Birbaek
    was aus einem paar wird, dass sich zwar liebt, dem aber die leidenschaft verloren gegangen ist. ein sehr
    warmherziger und humorvoller roman. ganz besonders liebenswert ist die dänische familie des
    ich-erzählers; eine weisheit des vaters hat es in meine top five geschafft : "niemals über probleme nach-
    denken, wenn es dunkel ist".

3. "Nathalie küsst" von Davie Foenkinos
    das fand ich so doof, dass ich es nach einem guten drittel abgebrochen habe. die protagonistin war mir
    auf anhieb unsymphatisch, die story gähn und der schreibstil ist definitiv nicht meiner. wer sich selbst ein
    bild machen möchte, dem schicke ich es gerne gegen porto zu . in mein bücherregal kommt`s nicht !

4. "In Boston ?" von Russell H. Greenan
     absolute leseempfehlung ! ein kultbuch aus den sechzigern, dass mir lange völlig unbekannt war. im
     mittelpunkt steht der geniale maler alfred omega, der auf einer parkbank sitzend durch zeit und welt
     reisen kann und zum serienmörder wird . es geht um die kunstzene, um verrückte jeglicher coleur und
     dem kampf mit gott. nacherzählen lässt sich diese geschichte nicht. intelligent, komisch und auch traurig
     und vor allem sehr einzigartig !

5. "Mr Chartwell" von Rebecca Hunt
     nochmal sechziger jahre, aber dieser roman spielt nur in der zeit. eine einsame, junge frau sucht einen
    untermieter und der erste, der als solcher an ihrer tür klingelt  ist ein riesiger, schwarzer hund namens
    mr. chartwell. churchill nannte seine lebenslangen depressionen "den schwarzen hund" und genau dieser
    ist der besagte untermieter und verbindet die geschichte von esther hammerhans und churchill.
    wird sie den saukerl wieder los ? tolles buch.

6. "Plötzlich Fee" von Julie Kagawa
    erwischt, wieder bei der tochter aus dem regal gemopst. als großer fan von shakespeares sommernachts-
    traum konnte ich nicht anders. war nett und in diesem fall ist "nett" nicht die kleine schwester von scheiße,
    sondern wirklich so gemeint. sollte mir der lesestoff ausgehen, ziehe ich mir auch noch die beiden
    folgebände rein... 

Samstag, 21. Juli 2012

post für - ach nee, vom kleinen tiger

heute unterbreche ich die sommerregenpause für eine kleine, feine buchbewerbung : der kleine tiger verlag schickte mir, via bloggdeinbuch, ein rezensionsexemplar :


ach, was bin ich verliebt in den kleinen wombat....

aber erstmal zur geschichte : der kleine wombat lebt haustiertechnisch bei eva und chris in großburgwedel.
(à propos, wohnt da nicht auch der ehemalige bundeswolff in seinem fleischwurstfarbenem klinkerbau ? nicht, dass chris aus dem buch...ach was, es geht wieder durch mit mir... zurück zur sache )
da wombats bekannermaßen in hiesigen gefilden nicht unbedingt zu den gängisten haustieren zählen, kommt es zu einigen problemen, die chris und eva vergeblich mittels einer hundetrainerin und einem veterinärpsychologen beheben wollen. der kleine wombat, der herrchen und frauchen nicht enttäuschen will, bemüht sich zwar redlich, aber was soll er machen ?? wombats graben und nagen halt. da machste nix.
schließlich baut chris ein außengehege und damit es auch authentisch wirkt, bestellt er extra in australien einen roten stein vom heiligen berg uluru. der wombat bekommt einen riesenschrecken, denn wie jeder (australier) weiß, bringt es unglück, einen solchen stein zu berühren. um das drohende unheil von seinen besitzern abzuwenden, beschließt die kleine schnitzelkugel (so nennt er sich selbst), den stein zum berg zurückzubringen. und nu beginnt das abenteuer, denn australien liegt ja nicht gerade um die ecke....

ein witziges road movie mit wombat, einem deutschen schwein mit italienischem akkzent, einem höchst gebildeteten theaterpudel, japanischen robotern, einer original hamburger schiffsratte und einigem mehr...

amüsiert habe ich mich schon mal sehr, die kleine schnitzelkugel ins herz geschlossen und auch sprachlich gibt es nichts auszusetzen. trotz altersempfehlung "ab acht" nicht kindisch, ebenso wie die illustrationen nicht süß und niedlich sind, sondern klar und ausdrucksstark. das format mag ich auch und das cover sowieso. und nicht zu vergessen, eine message gibt es auch noch, aber die verrat` ich nicht, selber lesen macht klug....
ich singe hiermit also das hohelied auf "australien, ich komme!".

müsste ich was meckern, dann, dass die ratte rudi ein schwer lesbares hamburger plattdeutsch schnackt. für die angegebene zielgruppe stelle ich mir das schwierig vor, vielleicht unterschätze ich das junge volk in dieser hinsicht aber auch nur...

es gibt trotz dieser peanutmeckerei volle fünf sterne !!! besonders nett sind auch die beigaben in form von postkarten und einem witzigen adressbüchlein und einem netten anschreiben seitens des verlages. vielen dank dafür, lieber kleiner tiger verlag !

und wer jetzt auch unbedingt wissen will, ob die schnitzelkugel es bis zum uluru geschafft hat, kann das buch hier kaufen.

Dienstag, 26. Juni 2012

buchgeplauder im juni

(so, jetzt ist auch wieder werbepause, aber durch meinen hauptgewinn fühle ich mich zur zeit moralisch verpflilchtet, an allen gewinnspielen teilzunehmen, wegen der glückssträhne und so.....)




von oben nach unten geplaudert :

1. "DixieChicken" von Frank Ronan
    eine abgedrehte geschichte über das leben und sterben von rory dixon, erzählt von seinem größten fan :
    gott. diese erzählpersepektive und das vielversprechende personal haben mir, trotz einiger schwächen und
    das gegen ende abgleitende niveau, spass gemacht.

2. "Dr. Siri und seine Toten" von Colin Cotterill
    einer meiner sehr seltenen ausflüge ins krimigenre. nachdem ich allerdings soviel positives über den
    skurrilen dr. siri gelesen hatte und ich extrem wenig über laos weiß, waren das gründe genug. skurril und
    exzentrisch stimmt auf jeden fall, aber das reicht mir dann doch nicht....krimis und ich werden keine best
    friends.

3. "Jeder stirbt für sich allein" von Hans Fallada
   ähhhh, schon wieder ein buch über das dritte reich....ja, aber eines der besten, die ich je gelesen habe und
   ich habe viel gelesen. vom alltag im nationalsozialismus und wie sich der widerstand der "kleinen leute"
   entwickelt, vom gewissen und der schuld. eindringlich, wie wenige bücher. ein buch, das pflichtlektüre
   werden sollte.

4. "Eros" von Helmut Krausser
    für mich die entdeckung des jahres ! nicht unbedingt nur dieses buch, vielmehr der autor, der einen so
    geschliffenen stil schreibt, dass das lesen ein wahrer genuss ist. da will ich mehr, viel mehr von !!!!
    die geschichte des romans behandelt die (unerfüllte) obsession eines mannes für DIE eine frau über ein
    ganzes  langes  leben, erzählt von eben diesem mann kurz vor seinem tod. wäre ich elke heidenreich,
    würde ich sagen : LESEN !

5. "Göttlich verdammt" von Josephine Angelini
    zugegeben, das buch hat sich die tochter des hauses aus der bücherei mitgebracht....das ist dann auch
    wohl die richtige zielgruppe. der gefühlte dreiunzwölfzigste aufguss der "twilight" geschichte, dieses mal
    anstatt vampiren und werwölfen mit griechischen halbgöttern und anderen sagengestalten. kann man mal
    an einem sehr verregneten sonntagnachmittag kurz weginhalieren....

6. "Der Name des Windes" von Patrick Rothfuss
    auf herrn denis scheck von druckfrisch ist halt verlass. er empfiehlt, ich lese und das ist auch gut so.
    ein absoluter fantasy schmöker, man liest sich in einen rausch. wie gut, dass das erst der erste band
    einer trilogie war. was freue ich mich die nächsten bände !

Montag, 18. Juni 2012

rotes gold

it`s showtime booktime again !
tom hillenbrand lässt in "rotes gold" seinen dicken luxemburger koch zum zweiten mal ermitteln.
xavier kieffer wird bei einem diner des pariser bürgermeisters zeuge des mordes am berühmten sushi meisters mifune. der bürgermeister, der durch die umstände dieses vorfalls politisch zu scheitern droht, beauftragt kieffer die geschichte aufzuklären, koste es, was es wolle. genau diese großmannsattitude des bürgermeisters widerstrebt kieffer zwar ganz gewaltig, aber aus rücksicht auf seine pariser freundin, die in diesen kreisen unterwegs ist, lässt er sich darauf ein. von seiner eigenen neugierde ganz zu schweigen......


was jetzt ein einfacher krimi werden könnte, entpuppt als eierlegende wollmilchsau. zum krimi gesellt sich eine einführung in japanische kochkunst, malerisches lokalkolorit pendelnd zwischen paris und luxemburg, eine generelle hommage an den genuss und ein flammendes plädoyer gegen die überfischung der meere, die praktiken der modernen fischerei nebst politischer unfähigkeit und/oder unwillen dagegen anzugehen.
gut und intelligent geschrieben dazu, was will man mehr ? ! ok, eine flasche eisgekühlten riesling während der lektüre, das lässt sich aber machen....

ein bild, dass mir besonders gut gefallen hat, ist die beschreibung des (riesen)großmarktes rungis. früher als der markt noch in der mitte von paris, in "les halles" stattfand, nannte emile zola ihn "den bauch von paris". hillenbrand schreibt :".....was früher einmal der bauch von paris gewesen sein mochte, war jetzt eher der wanst der welt."  sehr treffend.

obwohl oder gerade weil ich ansonsten nie krimis lese (wenn, dann aus versehen), habe ich mich für dieses buch entschieden. man muss ja von zeit zu zeit seine vorurteile überprüfen. in diesem fall war das eine sehr gute entscheidung ! herr hillenbrand, wenn sie den kieffer wieder von der leine bzw. von seinem herd lassen, ich bin dabei.

danke an kiepenheuer&witsch und bloggdeinbuch für das rezensionsexemplar.
wer auch gerne lesen möchte, hier entlang :  http://www.amazon.de/Rotes-Gold-kulinarischer-Kieffers-zweiter/dp/3462044125/ref=sr_1_1?s=books&ie=UTF8&qid=1338283068&sr=1-1
ich vergebe maximale fünf sterne *****

Donnerstag, 24. Mai 2012

viel glücksstoff, kopfkino, buchstabenfutter...

frau sachenmacherin liest. immer, ständig und überall. das war schon immer so und wird auch, soweit ich das beeinflussen kann, mein leben lang so bleiben. bücher sind meine wahre passion - nicht, dass ich das nicht schon gefühlte sechsundneunzig mal an eben dieser stelle geschrieben hätte....manche sachen kann man durchaus mantramäßig wiederholen. lesen, bücher, OM, lesen, bücher, OM, lesen, bücher, OM, lesen, bücher, OM.............
ein tollen stapel kann ich als verspeist vermelden :

 
 von unten nach oben :

1. "Die unwahrscheinliche Pilgerreise des Harold Fry" von Rachel Joyce ist im wahrsten sinne ein wanderbuch. ich habe es von emily /papiergeflüster bekommen und wenn jemand von euch interesse hat (was ich doch sehr hoffe), geht das buch auf wanderschaft und beglückt neue leser. wer mag, darf seine gedanken im buch notieren und am ende des buches sollte jeder eine kleine widmung hinterlassen.

das buch behandelt die reise von harold fry, der sich ganz spontan, von jetzt auf gleich, nach dem motto "schatz, ich bin mal eben zigaretten holen" zu fuß auf die reise von süd- nach nordengland macht.
zuvor hat der renter einen brief seiner ehemaligen kollegin bekommen, in dem sie sich von ihm verabschiedet, da sie alsbald an krebs sterben wird. seine kläglichen versuche den brief zu erwidern und schließlich einzuwerfen, setzen eine lawine an erinnerungen und schuldgefühlen frei, die in der schnapsidee gipfeln, den brief persönlich zu überbringen. er geht einfach los. ohne alles, so wie man eben mal gerade zum briefkasten geht.....
die nachfolgende pilgerreise zu seiner ehemaligen kollegin, zu sich selbst und vielleicht dem sinn des lebens beschreibt frau joyce sehr warmherzig und mit ganz wunderbaren naturbeschreibungen, manchmal hätte ich selbst gerne die segeltuchschuhe (harold trägt seine ca. 1000 km) angezogen und wäre losgerannt.....
schöne metaphern gibt es, diese hier z.b. : ..."die Sterne stanzten nach und nach Löcher in den Nachthimmel, eines nach dem anderen." da sehe ich vor meinem geistigen auge den großen kartenknipser mit seinem mega-super-duper-sternenlocher,  wie er die universen abheftet -  hat er viel zu tun.

das buch, die reise und die charaktere haben mir viel spass gemacht.
wie so oft, hatte ich allerdings den eindruck , dass die zweite hälfte des buches nicht mehr mit der gleichen sorgfalt geschrieben wurde. alles wird flüchtiger und schneller, als ob das romanende ein schwarzes loch wäre. da ich diesen eindruck öfter habe, lohnt es sich vielleicht mal darüber nachzudenken, ob die autoren oder ich dem ende entgegen hecheln.....mach ich, wenn ich demnächst mal  `ne viertelstunde zeit habe.

so, wer will ????????? der erste, der hier schreit, bekommt dieses nette buch für umme.


2. "titos brille" von adriana altaras
da sach ich gar nicht viel zu zu, ausser LESEN !!!!!!!!!!!!!
eine jüdisch/europäische familiengeschichte mit soviel furiosem witz, ironie und sarkasmus habe ich lange nicht gelesen. bravo, frau altaras.

3. "Wenn die Mondblumen blühen" von Jetta Carleton
noch eine familiengeschichte, diesmal aus den südstaaten der fünfziger jahre. in den usa ein klassiker.
nichts aufregendes, aber der rythmus der zeit und des ortes ist wunderbar eingefangen.

4. "Adams Erbe" von Astrid Rosenfeld
bin ich glücklich, dass ich das jetzt auch gelesen habe !! zusammen mit nummer 2, der brille, wird es dieses buch locker in meine top ten 2012 schaffen. sehr wahrscheinlich bin ich aber die letzte, die über dieses buch bloggt, so dass ich mir angaben zum inhalt spare. ich will ja nicht absichtlich langweilen. sollten sie es allerdings noch nicht gelesen haben, lassen sie alles stehen und liegen und rennen in die nächste buchhandlung resp. bücherei !!

5. "Julia" von Anne Fortier
joo, romeo und julia nowadays. die kulisse (siena) ist erstklassig, der roman eher nicht. gut geeignet als urlaubs-, terrassen-, freibadschmöker. macht spass wie wassereis, schnell gelutscht und schnell vergessen, wie es schmeckt... aber wollen wir nicht alle ab und zu ein eis ??

6. Der Fall Jane Eyre von Jasper Fforde
eine mischung aus krimi, history, science fiction, fantasy, agentenroman oder alles, was ihnen einfällt. so was habe ich vorher in der form noch nicht gelesen. alle folgebände sind bereits gekauft - was soll ich noch mehr sagen ? ! es ist grandios, grandios toll, grandios beknackt.

7. "Operation Glückskeks" von York Pijahn
dass es jemand mit einem solchen namen nicht ganz leicht hat, versteht sich. der herr pijahn hat aber das beste daraus gemacht und amüsiert mit ganz wunderbar selbstkritischen und pointierten beobachtungen wie z.b. "helden in höschen: der mann und die badehose". krischischkeineluftvorlauterlachen !


Montag, 7. Mai 2012

wenn ein buch überraschend zu besuch kommt....

der bastei-lübbe verlag schickte mir ein buch, auf dass ich meine meinung kundtue. 
hört sich ziemlich wichtig an, ist es aber nicht, denn bei "blogg dein buch" kann man sich ganz einfach dafür bewerben.
ob und warum man dann ausgewählt wird, entzieht sich meiner kenntnis (sie kennen aber meine theorie von den kellern, in denen die abteilungen für willkür & alltäglichen wahnsinn sitzen und im verlagskeller wird gewürfelt, getrunken und irre dazu gelacht...). 
 sie merken schon, ich komme schwerlich auf den punkt bzw. meine meinung. das hat gründe. 
aber von vorne : "als das leben überraschend zu besuch kam" von caroline vermalle erzählt die geschichte der 73jährigen jaqueline die ihren mann verlässt und auf der ile d`yeu bei ihrer cousine, die sie seit 50 jahren nicht gesehen und gesprochen hat, zuflucht bzw. den sinn ihres/des lebens sucht. 
sie bezieht das gartenhaus der cousine, schnüffelt nächtens in deren atelier und alten fotos. die cousine mit ihrer portugiesischen haushälterin (die ein heimliches verhältnis, von dem aber jeder weiß, mit bruno, dem ortsansässigen fischhändler hat) hält sich vorzugsweise in der küche auf, in der ständig die opulentesten mahlzeiten gekocht werden. der verlassene ehemann beschließt im reifen alter von 76 sich seinen jugendtraum zu erfüllen und mit einem selbstgebastelten schwimmkörper die loire zu beschiffen. in benin gibt es eine schule mit einem bücherschrank und eines tages kommen amerikaner zu besuch und jaquelines mousse au chocolat misslingt.
merken sie es ? dieses buch ist ein einziges ärgernis. 
hanebüchene handlungsstränge, die oft völlig unmotiviert und willkürlich daherkommen. der oberknaller ist aber, dass die ganze geschichte von einem nachtfalter erzählt wird, der sich die gewünschten informationen aus ferneren gefilden von den winden und exotischen faltern auf der durchreise erzählen lässt.
 
mon dieu, frau vermalle, was haben sie bloß genommen ?
ihr erstes buch "denn das glück ist eine reise" war doch eine recht vergnügliche angelegenheit. vielleicht sollte man nicht auf biegen und brechen einen folgeroman auf einen bestseller herauspressen, sondern warten, bis die muse überraschend zu besuch kommt und einen küsst.
 
ich hör` jetzt auf, ich könnte mich glatt in rage schreiben... dabei habe ich noch gar nicht über die optik gemeckert, so was von einfallslos : gleiche farbe, gleiches format, gleiche schriftart wie das erste buch - das ist eine marketingstrategie, die ich vom groschenheft kenne...
und erst der titel !!! da kam kein leben und überraschend war da schon gar nichts.
ich wollte aufhören. ja.
ob sie mir je nochmals ein buch schicken werden, die von der pokertruppe aus dem verlagskeller ? 
 
edit : eben las ich ein zitat von john osbourne, das mein obiges geschreibsel perfekt zusammenfasst : " auch das schlechteste buch hat seine gute seite : die letzte." 
 
edit II: hier noch der bestelllink für das buch und meine gutgemeinte 1 von fünf sterne bewertung. 

Montag, 2. April 2012

gute geister

alle guten geister hatten mich wohl verlassen, als ich dieses buch fast auf dem sub verschimmeln ließ....aber scheinbar heilt die zeit nicht nur wunden, sondern verschluckt auch vorurteile. genau diese haben mich nämlich solange zögern lassen:


da war zum einen das cover. jaaa, sehr oberflächlich, im wahrsten sinne des wortes - für mich sieht es wie ein etwas besserer "frauenroman"  aus und die sparte brauche ich nicht. dann das thema - nicht, das es mich nicht interessieren würde, aber der x`te roman zum thema rassentrennung und bürgerrechtsbewegung ? muss das sein, gerade, weil frau da ja schon viel gutes gelesen hat ?  zum dritten die slangsprache, die mir beim "reinlesen" entgegensprang....ja, das ist ein stilmittel, aber auch das brauche ich auch nicht. authentizität vermittelt sich eher über den inhalt, als über die form. ich hasse es, schlechte sprache zu lesen. wenn ich slang möchte, höre ich rap oder fahre nach gelsenkirchen - da mag ich das dann. zugegeben, hatte ich wohl beim "reinlesen" auch gerade eine neuralgische stelle erwischt, das silbenverschlucken und der falsche gebrauch von wie und als hielten sich in erträglichen grenzen.
sollten sie auch ab und an unter solchen oder auch anders gearteten vorurteilen leiden, ruhig mal runterschlucken, es lohnt sich !!!

Montag, 9. Januar 2012

Buchgeplauder

herzlich willkommen in der lesewelt verkehrt ! nachdem sich die frau sachenmacherin das wochenende höchst vergnügt  zwei jugendbücher durch den kopf gezogen hat, verlangte das kind (11) nach schwererer kost. seit geraumer zeit ist sie große liebhaberin historischer filme, wie z.b. "krieg und frieden",  sämtlicher jane austen verfilmungen oder auch der "marie antoinette" alias kirsten dunst (damit hat es angefangen). anscheinend will sie sich nun davon überzeugen, ob das auch alles richtig verfilmt wurde und hat sich als erstes "sturmhöhe" !!!!! aus dem regal gezogen.


meinen unkenrufen zum trotz, dass die sprache vielleicht nicht mehr soo ganz zeitgemäss sei und die lektüre somit eventuell etwas mühsam sein könnte, hat sie die hälfte schon inhaliert. ich bin schwer beeindruckt und auch entzückt, denn natürlich ist heathcliff eine ganz andere kategorie kerl als der blutleere edgar, ähem, edward !

nun aber noch zu den anspruchsloseren büchern der frau mama :

zum ersten ein echter pageturner und zum zweiten eine sehr unterhaltsame zeitreise-geschichte. zeitreisen sind wohl gerade ziemlich angesagt, hoffentlich kommt frau meyer nicht auf die idee, vampire durch die zeit zu schicken....beide bücher sind vorbehaltlos zu empfehlen ! zum inhalt finden sie im netz genügend, das muss ich hier nicht zum x`ten mal aufkochen...erwähnt werden muss aber noch, dass beide ausgaben auch noch etwas für`s auge sind - warum darauf eher bei jugendbüchern wert gelegt wird, ist mein eindruck und ein mir  rätselhafter.